Interview zu Silvercliff Hall
1) Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?
Die stärkste Inspiration ist immer die Frage „Wie wäre es, wenn …?“. Und Silvercliff Hall bietet da jede Menge davon: Wie wäre es, als junge angehende Magierin plötzlich auf einen Jungen zu treffen, der nicht nur unverschämt charmant ist, sondern Magie für Zaubertricks hält? Und was wäre, wenn ein ziemlich cooler Typ auf ein Mädchen trifft, das allen Ernstes behauptet, eine magische Academy mitten im herrlich altmodischen Oxford zu besuchen? Und schon ist man mittendrin in den Rätseln und Liebeswirren rund um Silvercliff Hall. Zauberhafter geht es nicht!
2) Kannst du noch ein wenig mehr über Emilias Welt erzählen?
Die Elevierten sind, nachdem sie unsere „normale“ Welt durch Zauberkunst vom magischen Reich abgetrennt haben, im Jahr 1817 hängengeblieben. Die Damen tragen Empire-Kleider und die Herren sind Gentleman, man schickt seinen Nachwuchs an die hoch elitäre Academy Silvercliff Hall und besucht schicke Soireen, wenn man sich nicht gerade magischen Studien widmet. Die siebzehnjährige Emilia Albertine Vandercould ist eine solche Elevierte. Allerdings nicht irgendeine, sondern der Spross eine der angesehensten und einflussreichsten Familien. Sie ist sehr behütet aufgewachsen mit einer Schar Privatlehrer und wurde von ihrem Vater darin ausgebildet, das gesamte Universum mit nur einer magischen Formel zu verändern. Nur über ummagische Jungen, die ihren eigenen Kopf haben, hat sie bislang nichts gelernt - was sich mit Nathans Auftauchen schlagartig ändert.
3) Warum ausgerechnet eine magische Welt in Oxford - und dann noch im frühen 19. Jahrhundert?
Nun, wenn man an Oxford denkt, welches Bild hat man dann im Kopf? Das einer Stadt, in der die Zeit stehengeblieben ist. Oder, wie Nathan sagt, es würde einen nicht überraschen, wenn gleich Harry Potter mit wehendem Mantel an einem vorbeirennt. Es ist eine Stadt der Bildung, dem eleganten Bootsausflug, aber auch des snobistischem Dünkels. Und das macht diese wunderschöne Stadt zum perfekten Gastgeber für Silvercliff Hall. Das frühe 19. Jahrhundert in England hat seinen ganz eignen Zauber mit seinem Denken, seinem Kleidungsstil und seinen Gepflogenheiten. Außerdem ist es die Zeit kurz bevor die großen technischen Neuerungen alles verändern werden. In meinen Augen genau die richtige Epoche, um etwas Magisches passieren zu lassen.
4) Warum schreibst du so gern gut gelaunte Geschichten?
Wenn Bücher eins können, dann uns in andere Welten zu entführen. Wir tauchen in sie ein, fühlen sie - und sogar nach dem das Wörtchen Ende gefallen ist, klingen sie oft noch in uns nach. Darum erzähle ich meine fantastischen Geschichten gern leicht und humorvoll. Aber auch mit einer Tiefe, die der Suche nach der eigenen Identität, dem Erforschen der auflodernden Gefühle und der ewigen Frage „Welcher Weg ist bloß meiner?“ entspringt. Aus meiner Sicht macht ein Blinzeln im Auge alles einfacher, sogar wenn man sich plötzlich in einer völlig unbekannten Welt wiederfindet, deren Bewohner einen manchmal zum Fressen gern haben. Wortwörtlich.